Stihl MS 260 stottert unter Last

  • Hallo liebe Community,

    ich bin Thomas, komme aus dem schönen Emsland und bin Maschinenbautechniker.

    In meiner Freizeit betreiben wir zu dritt ein kleines Woodmizer Sägewerk und sind somit auch regelmäßig an der Kettensäge.


    Nun zum eigentlichen Thema, ich habe seit einigen Jahren eine gebrauchte Stihl MS 260 welche immer hervorragend lief.

    Seit einigen Tagen stottert die Säge jedoch unter Last als würde sie nicht genug Kraftstoff bekommen. Folgende Arbeiten habe ich schon durchgeführt jedoch leider ohne Erfolg.


    - Luftfilter gereinigt

    - Zündkerze erneuert

    - Kraftstofffilter erneuert

    - Kraftstoffschlauch erneuert

    - Vergaser gereinigt


    (es wurden ausschließlich originale Teile verbaut)


    Habt ihr noch eine Idee woran es liegen könnte?


    Eventuell an der Zündeinheit?



    Gruß Thomas

  • das weis ich nicht, da habe ich zu wenig Erfahrung.

    Ich tausche immer den Kpl. Membransatz und auch die Nadel beim Reglerhebel.

    Bestelle einfach einen Reparatursatz für deinen Vergaser, aber Originalteile - kostet ca. 16,-€


    Aber was ich gestern noch vergessen habe, kontrolliere den Impulsschlauch und je nach alter auch gleich erneuern.

  • Tut mir Leid, aber bei der 260iger wurden mindestens 4 verschiedene Walbro Vergaser verbaut.

    Schau welcher bei dir montiert ist - die Bezeichnung ist normal beim Benzinstutzen eingestanzt.

  • UPDATE:

    Heute habe ich folgende Komponenten erneuert, leider immernoch ohne Erfolg:


    - Impulsschlauch

    - Membranen mit Dichtungen

    - Nadelventil mit Feder

    - Sieb im Vergaser


    (Stihl Teil: 1121-007-1063)


    Habt ihr weitere Ideen?



    Gruß Thomas

  • ich nehme an der Vergaser wurde nach dem Membranentausch ordentlich eingestellt. Der Reglerhebel kontrolliert

    und die Dichtungen in der richtigen Reihenfolge montiert.

    Falls das der Fall ist und die Säge immer noch nicht richtig läuft, mach einen Blick in den Brennraum. Nicht das vielleicht

    der Kolben bzw. der Kolbenring leicht angerieben ist. Brauchst nur den Auspuff abmontieren, dann sieht man schön auf

    den Kolben. Wenn man den Starterseilzug gefühlvoll betätigt sieht man praktisch die ganze Seite vom Kolben auf der Auslassseite.

    Zu 80% aller Schäden passieren auf der Auslassseite weil dort die höchsten Temperaturen entstehen.

  • Guten Morgen,

    Den Regelhebel habe ich ebenfalls erneuert.

    Ich schaue mir den Kolben mal an.


    Kann ich die Zündeinheit als Ursache ausschließen? Ich habe den Eindruck, dass es sich um ein Problem der Zündung handelt.


    Gruß Thomas

  • den Reglerhebel nur erneuern ist zu wenig, er gehört auch eingestellt! Am besten den Vergaser mit 0,5 Bar abdrücken.


    "Kann ich die Zündeinheit als Ursache ausschließen?"...mittlerweile kann man nichts mehr ausschließen.

    Wenn die Säge vor dem 1.1.2002 gekauft wurde, gibt Stihl eine Lebenslange Garantie auf alle Zündmodule.

    (Beim Händler in Anspruch nehmen)

  • Abdrücken kann ich den Vergaser leider nicht. Zum Regelhebel, wie soll sich dieser denn einfach so verstellen und dadurch einen Fehler verursachen? Ist meines Erachtens doch kein Bauteil welches einem Verschleiß unterliegt.


    Vielleicht nochmal gut zu erwähnen, die Säge springt super an, dreht schön hoch und läuft ohne Last hervorragend. Das stottern tritt nur unter Last auf.

  • warum sollte der neue Reglerhebel genau so sein, das er bei deinen Vergaser passt ?

    Und wenn man neue Membrane samt Dichtung erneuert, sind die Abstände von der

    Reglermembrane ganz anders als bei der alten.

    Reglerhebel zu hoch - Säge säuft ab

    Reglerhebel zu niedrig - Säge bekommt zu wenig Sprit


    Wie definiert du das "Stottern" hat sie keine Kraft oder ist nach Gefühl einfach die Drehzahl nicht ganz erreicht und

    sie arbeitet nicht richtig ?

  • Ok, das mit den Abständen der Dichtung leuchtet mir ein, ich werde mir den Hebel nochmal anschauen und ggf nachstellen.


    Mit stottern meine ich, dass sie längere Zündaussetzer hat, wie wenn ein Motor gar keinen Kraftstoff bekommt. Ich werde mal ein Video davon machen und es hier hochladen, wenn das geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas123 ()

  • Hier der Link zum Video, während des Sägens gebe ich dauerhaft Vollgas.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ja, das hört sich gar nicht gut an, könnte tatsächlich mit der Elektrik zu tun haben.

    Die Kabelisolierungen sind Ok ? Der Kerzenstecker wäre auch noch ein Kandidat.

    Das Polrad ist Sauber und der Abstand, ca. 0,3mm ist korrekt?


    Was macht die Säge wennst nur mit 3/4 Gas ins Holz gehst? Hast du den Auspuff

    schon demontiert und den Brennraum kontrolliert.


    Beim Vergaser einstellen ist mir noch eingefallen: Im Leerlauf die "Low" Schraube

    so lange rein drehen (also abmagern) bis hörbar die höchste Drehzahl erreicht ist

    und dann eine 1/4 Umdrehung zurück (anfetten). So wäre die korrekte Einstellung

    für den Start und den Übergang in den hohen Drehzahlbereich.

  • Moin,

    die Kabelisolierung ist nicht beschädigt, den Kerzenstecker und den Abstand werde ich mal prüfen.


    Bei 3/4 Gas tritt das selbe Problem auf.


    Den Brennraum muss ich ebenfalls noch kontrollieren.

  • Hi Thomas,


    Ihr habt doch im Emsland den Sägendoktor - er hat regelmäßige Folgen auf YouTube - schreib' ihn an oder fahr bei ihm vorbei.


    Ich weiß nicht, ob diese Adresse hier zu schreiben erlaubt ist:

    der-saegendoktor.de


    Versuche es - aus seinen Video's habe ich einen sehr guten Eindruck von ihm bekommen.


    Gruß
    Frank

  • Moin,

    Heute habe ich endlich mal wieder Zeit gefunden weiter an dem Problem zu arbeiten. Habe mich entschieden das Zündmodul gegen ein günstiges Nachbauteil auszutauschen um zu wissen ob hier der Fehler liegt.


    Siehe da, alles läuft wieder :)


    Jetzt stellt sich für mich nur noch die Frage ob ich das Nachbau Teil noch durch ein originales Teil tausche.

    Ein Folgeschaden kann ich durch den Nachbau doch nicht riskieren oder wie seht ihr das?


    Danke Fecopter für den Tipp, da schaue ich bei Gelegenheit auch mal vorbei.


    Gruß Thomas

  • Danke für die Rückmeldung - man lernt gerne wieder was dazu.

    Ich habe bei einer Husky auch einmal ein China Modul eingebaut und sie läuft jetzt schon gut 10 Jahre.

    Kaputt geht nur das Zündmodul ob Original oder Nachbau, bei Nachbau ist halt die Wahrscheinlichkeit höher :)